Aufräumaktion nach Hochwasser

Langanhaltender und ergiebiger Dauerregen sorgte Anfang Juni 2024 für einen schnellen Pegelanstieg in Ingolstadt und Umgebung. Auch das Clubheim des Ingolstädter Tauchclub e.V. (ITC) am Baggersee Ingolstadt war von den Überflutungen betroffen. Nach Aufhebung der Überflutungswarnung für den Bereich Baggersee am 10. Juni durch die Stadt Ingolstadt haben in den vergangenen Tagen und Wochen einige unserer Mitglieder die Schäden begutachtet, aufgeräumt und geputzt.

83 cm – so hoch stand das Wasser am Clubheim des ITC. Ein außergewöhnlicher Wert, der bei den insgesamt drei größeren Überschwemmungen in den vergangenen 25 Jahren so noch nicht erreicht wurde. Für den Verein eine durchaus bittere Zahl, da in den vergangenen drei Jahren nach und nach die Renovierung des Clubheims – insbesondere die Ausbildungs- und Schulungsräumlichkeiten – in Angriff genommen wurden. Diese Maßnahmen sind nun weitestgehend hinfällig, da das Wasser vieles der von unseren Mitgliedern in Eigenleistung vollbrachten Renovierungsleistungen und Anschaffungen zunichte gemacht hat.
„Wir müssen da nun wieder bei Null anfangen und das, obwohl wir aktuell noch gar nicht abschätzen können, welche Kosten noch auf uns zukommen werden“, beurteilt ITC-Vorstand Dr. Uwe Kampschulte die Lage kritisch. Vor allem der Zustand der Bausubstanz bereitet Sorgen: „Bei diesem Wasserstand standen alle Steckdosen im Vereinsheim unter Wasser. Auch wenn es sich teilweise um spezielle Feuchtraumsteckdosen handelt, können wir aktuell nicht abschätzen, ob nicht dennoch Schäden an Leitungen und Kabeln entstanden sind. Ebenso werden erst die nächsten Wochen zeigen, ob die Feuchtigkeit in den Wänden Probleme verursachen wird. Ich hoffe an diesem Punkt, dass wir als Verein mit Blick auf Stadt und Politik mit diesen Schadensausmaßen nicht alleine gelassen werden – das Ehrenamt ist doch immer wieder als große Stütze der Gesellschaft auch und gerade in Ingolstadt proklamiert worden“, erklärt Kampschulte weiter. „Jetzt brauchen wir von dort in dieser Phase dringend Unterstützung!“
Zu den nicht abschätzbaren Kosten kommen noch die kalkulierbaren Posten hinzu, wie die Entsorgung der kaputten Baumaterialien, Elektrogeräte und Mobiliar sowie die entsprechenden Neuanschaffungen.

Zum Glück lässt sich zumindest der Ausbildungsbetrieb im Tauchsport seitens unseres Vereins weitestgehend fortführen. Wichtige Gerätschaften wie der Kompressor zur Befüllung der Pressluftflaschen ist prinzipiell höher gelagert und demnach bei diesem Hochwasser nicht vom Wasser erreicht worden. Auch das weitere Tauchequipment hat das Hochwasser überstanden: „Glücklicherweise hat der Tauchsport unweigerlich mit Wasser zu tun und das Hochwasser hat unseren Tauchanzügen und vielen Pressluftflaschen außer intensiver Verschmutzung nicht geschadet. Nach einer gründlichen Reinigung können wir immerhin das weiterhin verwenden“, beurteilt Ausbildungsleiter Helmut Maier die Lage mit schwarzem Humor.

Entwicklung des Hochwassers

Bereits am 31. Mai informierte die Stadt Ingolstadt die Bevölkerung über die anstehende Hochwassergefahr an der Donau. Schneller und heftiger als erwartet, schon am darauffolgenden Tag, hatte die Donau bereits Meldestufe 1 überschritten. Am Abend des 1. Juni lag der Pegelstand bereits bei 4,89 Meter mit steigender Tendenz. Meldestufe 3 mit einem Pegelstand ab 5,50 Meter wurde für den Sonntag, 2. Juni erwartet. Mit Erreichen dieser Stufe sind Überflutungen im Bereich des Baggersees nicht mehr ausgeschlossen. Sonntagnachmittag gab das Amt für Brand- und Katastrophenschutz dann eine konkrete Überschwemmungsgefahr heraus und das Naherholungsgebiet mit Baggersee sowie das Gebiet Feldschütt/Roter Gries wurden evakuiert und Straßensperren errichtet. Sonntagabend wurde die Meldestufe 3 mit einem Pegelstand von 5,55 Metern überschritten mit weiterhin steigender Tendenz. Eine Entspannung der Lage stellte sich nur langsam ein – am Montag, den 3. Juni lag der Pegel bei hohen aber stabilen 5,85 Metern. Der Scheitelpunkt mit Überschreitung der Meldestufe 4 (ab 6,20 Meter) wurde für die Wochenmitte erwartet – in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde um 04:00 Uhr morgens der Höchstwert des Donaupegels mit 6,42 Metern erreicht. Ab Mittwochabend (5. Juni) sank der Donaupegel zunächst langsam, dann stärker wieder ab, sodass die Überflutungswarnung für den Bereich Baggersee am 10. Juni aufgehoben werden konnte.

Donauschwimmen 2024

Am vergangenen Samstag, den 27. Januar haben sich beim 53. Neuburger Donauschwimmens insgesamt 16 Mitglieder des Ingolstädter Tauchclubs in die kalten Fluten der Donau gestürzt. Bereits zum 20. Mal war der ITC Teil dieser traditionellen Faschingsveranstaltung auf dem Wasser – auch wenn es in diesem Jahr anders ablief, als ursprünglich geplant.

Aufgrund der starken Strömung und der Hochwasserwarnung stand das 53. Neuburger Donauschwimmen wenige Tage vorher kurz vor der Absage. Statt Absage wurden einige Sicherheitsmaßnahmen getroffen: Die gebauten „Faschingswagen“ durften nicht mit ins Wasser und der Einstieg wurde verändert – Start war in diesem Jahr an der Brandlwiese am Freibad und nicht wie sonst an der Staustufe und dadurch verkürzte sich der Wasserweg von 3,3 auf 1,3 Kilometer. Unsere Mitglieder haben sich den eiskalten Spaß in der Donau aber nicht nehmen lassen, wie man hier sehen kann.

Umweltaktion „Ramadama“ des Ingolstädter Tauchclub

Am vergangenen Samstag, den 07. Oktober, haben über 30 Mitglieder des Ingolstädter Tauchclubs (ITC) zusammen mit dem Kreisfischereiverein Ingolstadt (KFVI) unter der Leitung der jeweiligen Vorstände und Umweltbeauftagten den Alten Hagauer See auf Vordermann gebracht. Neben dem Uferbereich wurde der beliebte Weiher auch unter Wasser aufgeräumt. Beide Vereine zeigten sich im Anschluss an diese Aktion sehr zufrieden.

Insgesamt 10 Säcke mit unterschiedlichstem Inhalt konnten die Tauchclub- und Fischerei-Mitglieder aus dem See und vom Uferbereich bergen. Neben den üblichen Verpackungs- und Baumaterialien fanden die Aufräumer auch einen Golfball, eine Frisbee und ein älteres iPhone. Ein Tauchsportverein braucht intakte Gewässer, um seinen Sport auszuüben. Verdreckte Seen schaden dabei auch den darin lebenden Fischen. Müll, der achtlos am Ufer eines Sees zurückgelassen und durch Natureinflüsse ins Wasser gelangt oder gleich direkt im See entsorgt wird, verharrt so lange dort, bis er wieder entfernt wird. Genau das wurde am vergangenen Samstag nun nach jahrelanger Pause – u. a. der Corona-Pandemie geschuldet – in Angriff genommen. Der Dank aller Parteien gilt auch den Ingolstädter Kommunalbetrieben INKB, die unbürokratisch u. a. die Hilfsmittel wie Handschuhe und Müllsäcke bereitstellten und auch im Nachgang die Entsorgung der Abfälle zusicherten. Insgesamt bewerteten beide Vereine die Müllentwicklung positiv: „Es ist eine deutliche Entwicklung zu weniger Vermüllung erkennbar“, urteilten die beiden Vorstände des ITC und KFVI einstimmig. Die Aktion fand ihren Abschluss in einer gemeinsamen guten Brotzeit.

Da auch der Kreisfischereiverein seine zahlreichen Weiher und Seen mit dem dazugehörigen Fischbestand in gutem Zustand wissen will, wurde diese gemeinsame Aktion ins Leben gerufen. Selbstverständlich sollen das Aufräumen und die regelmäßigen Sichtungen unter und über Wasser keine einmaligen Maßnahmen bleiben: „Einer Wiederholung steht nichts im Wege“, bestätigt KFVI-Vorstand Franz Groß die Pläne für eine weitere Zusammenarbeit.